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Che Guivara

Ches Jugend

Ernesto, sein eigentlicher Vorname Name, Guevara wurde am offiziell am 14. Juni1928 in Argentinien, genauer in Rosario geboren. Inoffiziell findetman auch öfter mal die Info, dass  er schon einen Monat früher, am 14.Mai geboren wurde. Ein befreundeter Arzt der Familie fälschte sein Geburtsdatum, damit niemand merkte, dass seine Mutter am Tag der Hochzeit mit seinem Vater schon 3 Monate schwanger war. So ging Ernesto als 7 Monatskind durch, was ja nicht so selten ist. 

Die ersten zwei Jahre seines Lebens wuchs Ernesto auf der Mate-Plantage seines Vaters auf, doch als bei Ernesto mit zwei Jahren chronisches Asthma festgestellt wurde, das er sein Leben lang behalten sollte, konnte die Familie nicht in dem feucht-warmen Klima bleiben und zog so erst nach Buenos Aires und kurz darauf für die nächsten 11 Jahre in ein kleines Bergdorf namens Alta Gracia in der Provinz Córdoba. Durch das trockene Klima besserten sich seine Anfälle, doch ganz weg gingen sie nie.

Wegen seines Asthmas kam Ernesto erst mit 9 Jahren in die Schule, vorher hatte ihn seine Mutter zu Hause unterrichtet. Sein ganzes leben lang musste er eine strenge Diät halten, doch wenn er konnte verschlang er ungeheure Mengen. Bei der Diät allerdings legte er eine eiserne Disziplin an den Tag.

Er war oft tagelang ans Bett gefesselt und so las er viel und spielte Schach, Beschäftigungen die er sein ganzes Leben lang nachging. Doch wenn er konnte betätigte er sich sportlich, auch wenn er hinterher keuchte und total erschöpft war. Er schwamm, spielte Fußball und beteiligte sich an Faustkämpfen. Ernesto galt als mutig, abenteuerlustig und waghalsig. Doch diese Aktivitäten kamen nicht zuletzt daher, dass er den heftigen Streitereien seiner Eltern aus dem Weg gehen wollte. Diese wurden immer häufiger und kamen nicht zuletzt von der Geldknappheit der Familie. Doch trotz ihrer Geldknappheit gehörten die Guevaras der gesellschaftlichen Oberschicht an. Bei seinen Eltern hielt er sich eher an seine Mutter zu der er eine innige Beziehung hatte.

Wie sein Vater brauste Ernesto leicht auf, wenn er glaubte, dass ihm oder jemand anderem Unrecht getan wurde. Bei Streitigkeiten prügelte er sich, als er auf dei höhere Schule kam, lernte er sich zu beherrschen, doch anstelle von körperlicher Gewalt benutzte er nun herbe Ausdrücke. Er war aber nie der Typ, der die Führungsrolle übernehmen wollte, er wollte einfach nur Kameradschaft.

Angeregt durch den Philosophieunterricht in der Schule, kam bei Ernesto als er 17 war eine ernsthafte Seite an ihm zum Vorschein, er fing an philosophische Notizbücher anzulegen. 

Nach dem Besuch der höheren Schule besuchte Ernesto die Universität in Buenos Aires, wo er Medizin studierte. Dort galt er als interessanter Außenseiter, der sich exzentrisch kleidete. Das Gespött der Leute kümmerte ihn jedoch nicht.

Politisch war er in dieser Zeit uninteressiert, er nahm zwar gelegentlich an Diskussionen teil, bei denen er sich im Hintergrund hielt, doch das war auch alles was er mit Politik am Hut hatte.  

In dieser Zeit entdeckte er eine neue Leidenschaft: das Reisen. Er reiste so oft er konnte. Auf seinen reisen entdeckte er auch eine Vorliebe, die ihn sein ganzes leben lang begleiten sollte, das Tagebuchführen. Er reiste durch ganz Lateinamerika. Er sah wie groß der Unterschied zwischen Armen und Reichen, zwischen Schwarzen und Weißen war. Er sah auch wie sehr die Leute unter Diktatoren litten und wie sehr die Einheimischen unter der Herrschaft von US-Amerikanischen Firmen litten. Als einer der sehr wenigen weißen Leuten, die das nichts ausmachte, unterhielt er sich auch ungehemmt mit Indios und Schwarzen. In dieser Zeit las er viele Bücher über den Kommunismus und wurde immer mehr von ihm überzeugt. 

Auf seinen Reisen lernte er auch viele Leute kennen, mit einigen hatte er lange Kontakt. Er lernte auch Kubaner kennen, über die er dann auch Fidel Castro kennen lernte. Von den Kubanern erhielt er auch seinen Spitznamen "Che" unter dem er dann berühmt wurde. sie nannten ihn so, weil er nach argentinischer Art oft "Che" sagte, was einfach nur eine Floskel ist.

Auf diesen Reisen lernte er auch seine erste Frau Hilda kennen, mit der zusammen er ein Kind hatte, von der er sich aber nach dem kubanischen Revolutionskampf wegen einer anderen Frau scheiden ließ. Er lebte auch nicht lange mit ihr zusammen, da er kurz nach ihrer Heirat zusammen mit Fidel Castro nach Kuba aufbrach um dort die Revolution durchzuführen. Es gab auch oft Spannungen zwischen ihnen wegen unterschiedlichen politischen Ansichten.

Als er Fidel Castro kennen lernte war er sofort von seiner Art begeistert. Auch seine Pläne von der kubanischen Revolution sagten ihm zu und er wurde einer der engsten Berater Fidels. Er half ihm auch alles zu organisieren.

 

Biography
1928 Am 14. Juni wird Ernesto Guevara de la Serna als Sohn des Plantagenbesitzers Ernesto Lynch und seiner Frau Celia de la Serna in Rosario (Argentinien) geboren.

1930 Am 2. Mai hat Ernesto Guevara de la Serna seinen ersten Asthmanfall. 1931 Geburt des Bruders Roberto.

1937
Freundschaft mit Carmen und José (Pepe), den Kindern des Arztes Dr. Juan Gonzales Aguilar sowie mit Fernando Barral.

1941
Ernesto Guevara tritt erstmals in eine öffentliche Schule - das Colegio Nacional Dean Funes in Córdoba ein. Wegen seinem Asthma konnte er davor nicht in eine öffentliche Schule gehen und erhielt so Privatunterricht von seiner Mutter.

1945 Beginn der Beziehung zu Chichina (María del Carmen Ferreyra). 1946 Guevara legt seine Reifeprüfung ab.

1947 Beginn des Medizin-Studiums in Buenos Aires. 1948 Verlobung mit Maria Chichina Ferreyra.

1949 Reise mit dem Fahrrad durch die nördlichen Provinzen Argentiniens.
Familie Guevara zieht nach Buenos Aires. Die Eltern leben fortan getrennt.

1952 Am 4. Januar beginnt Ernesto Guevara seine Reise durch Amerika über Chile und Peru in Begleitung mit Alberto Granados. Im Juni fährt Guevara auf dem Amazonas nach Leticia (Kolumbien) und weiter nach Bogotá. Während Alberto im Oktober in Venezuela bleibt, reist Che allein nach Miami weiter und kehrt von dort aus wieder nach Buenos Aires zurück. Zuhause angekommen nimmt er sein Medizinstudium wieder auf.

1953 Im Januar endet die Beziehung zwischen Che und Chichina Ferreyra und im März schreibt er die Abschlußprüfung in Medizin.
Im Juli beginnt Ernesto Guevara zusammen mit Carlos Ferrer eine Reise nach Bolivien. Sie werden von Ricardo Rojo begleitet. Im September halten sie sich in Ecudor auf und fahren von dort aus zusammen mit Gualo Garcia nach Panama und Costa Rica weiter. Dort hat Che ein ersten Zusammentreffen mit kubanische Revolutionären.

1954 Im Januar hält sich Che Guevara in Ecuador auf wo er der peruanischen Kommunistin Hilda Gadea Acosta begegnet. Durch sie lernt er Fidel Castros Vertrauten Nico López und weitere Anhänger des kubanischen Revolutionsführer kennen.
Verhältniss mit Hilda Cadea Acosta.
Ernesto Guevara de la Serna wandelt sich zum Revolutionär. Er schließt sich der >Alianza de la Juventud Democratia< an.
exekutiert.

1955 Che wird in Santa Rosa unter Alberto Bayo zum Guerillakämpfer ausgebildet.
Hilda Gadea Acosta zieht zu Guevara nach Mexiko.
Im Juli ist er als Artzt im Allgemeinen Krankenhaus in Mexiko City tätig und trifft Nico López sowie Rául und Fidel Casro wieder.

1956 Am 15.Januar wird Guevaras Tochter Hilda(Hildita) geboren.
Bei einer Razia im Juni wird Che in Mexiko festgenommen und für einen Monat Inhaftiert.
Am 25. November nehmen Castro's Revolutionäre Kurs auf Kuba. Darunter Guevara welcher als Arzt mitreist. Am 2./3. Dezember landen sie an der Südostküste Kubas und am 3.Dezember erhalten sie durch einen Angriff der Regierungstruppen nahe Alegría de Pio schwere Verluste. Che wird leicht verwundet.

1957 Am 17.Januar siegen die Guerilleros in der Sierra Maestra.
Im März und April wir Che von Schweren Astmaanfällen geplagt. Etwa Ende des Jahres oder erst
später am 9.Oktober wird er in Higuera
1958 Kommandant der zweiten Kolonne der Guerilla-Armee.

1958 Che gründet die Rebellenzeitung >El Cubano libre< in Las Villas.
Vom 31.August - 16.Oktober Fußmarsch nach Las Villas.
Im November/Dezember sperren die Guerillakämpfer die Verkehrsverbindung zwischen Havanna un dem Osten Kubas.
Zum Ende des Jahres starten die Guerillos unter den Oberbbefehl von Guevara den Las-Villas-Feldzug.
Vom 29. - 31.Dezember ist die berühmte Schlacht von Santa Clara.
Am Abend des 31.Dezember kapituliert Batista und flüchtet aus Kuba.

1959 Am 4.Januar ziehen die Guerilleros in Havanna ein.
Am 9.Januar kommt Ches Mutter Celia nach Kuba und am 9.Februar wird er duch ein Gesetz zum von Geburt an kubanischen Staatbürger erklärt.
Im März beginnt Guevaras Beziehung zu Aleida Marcha (de la Forre) und er macht einen Erholungsaufenthalt in Tarará. Am 3.Juni heiratet er Aleida Marcha.
Zwischen Juni und Semptember unternimmt Ernesto Guevara seine erste offiziele Auslandsreise nach Ägypten, Indien, Japan, Indonesien, Pakistan, und Jugoslawie.
Im September wird ihm die Befehlsgewalt über La Cabána entzogen. Am 7.Oktober wird Guevara Leiter der >Indusrieabteilung des kubanischen Nationalinsituts für Agrarreform< (INRA).
Im November wird er als Nachfolger von Felipe Pazos´ zum Präsident der Nationalbank ernannt

1960 Ernesto Che Guevaras Schrift über den Guerillakrieg erscheint.
Im Februar schliesst Guevara mit Anastas Iwanowitsch Mikojan eine Handelsvertrag zwischen Kuba und der UdSSR ab. 1961 Am 3.Mai hält Che die Grundsatzrede zur Industrialisierung Kubas.
Zum 3. August fährt er zur Gründungskonferenz der >Alianze für den Fortschritt< in Punta de Este/Uruguay.
Am 17.August trifft Guevara Kennedys persönliche Vertrauten Richard N. Goodwin. Einen Tag später begegnet er dem argentinischen Staatspräsidenten Frondizi in Buenos Aires. Am 19.August besucht er in Brasilia den brasilianischen Staatspräsidenten Janio da Silva Quadros. Che erhält den Orden >Cruzeiro do Sol<.

1964 Von Ende 1964 bis Anfang 1965 unternimmt Ernesto Guevar eine Auslandsreise nach USA, Afrika und China.

1965 Am 26. Februar nimmt er am zweiten Seminar für die Organisation der Afrikanisch - Asiatischen Solidariät in Algeien teil. Hier hält er seine letzte öffentliche Rede.
Am 14.März kehrt er nach Havanna zurück und hält noch im selben Monat einen Vortrag im Industrieministerium. Danach tritt er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf.
Che bleibt für längere Zeit verschwunden.
Am 3.Oktober verliest Fidel Castro den im März von Guevara geschriebenen Abschiedsbrief. Zum Jahresende kehrt Che aus dem Kongo zurück.

1966 Zwischen Februar und Juni ist Ernesto Guevara vermutlich in Bolivien. Im Juli ist er wieder in Havanna.
Ab November schleust Kuba Guerillakämpfer, darunter Che, nach Bolivien ein. Etwa zu selben Zeit beginnt Che mit dem Aufbau eines Guerillalagers im Dschungel Boliviens bei Nancahuazú nahe der Casa Calamina.
Weihnachten hat Che ein Gespräch mit dem Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei Boliviens Mario Monje Molina. Dieses Gepräch endet Ergebnisslos, ob es eine künftige Zusammenarbeit geben wird.

1967 Am 18./19. April ist Che in Mayapampa und ab Mai verschlechtert sich sein Gesundheitszustand fort während.
Am 8.Oktober wird Ernesto Che Guevara de la Serna bei Quebrada del Juro verwundet und festgenommen. Einen Tag später am 9.Oktober wird er in Higuera exekutiert.

 

Ernesto "Ché" Guevara: biografische

Notizen zum "Helden des 20. Jahrhunderts"
"Che: (Amerikanismus), Interjektion, die als Ausdruck dient für Freude, Bewunderung, Schmerz."
Ernesto Guevara wird am 14. Juli 1928 in Argentinien geboren. Seine Mutter, die eine enge Beziehung zu ihrem Erstgeborenen hatte, ist eine verwaiste Adelstochter, die als sehr emanzipierte Frau beschrieben wird. Das erste schicksalträchtige Ereignis des "Ché" passiert 1930, als er auf dem Heimweg vom Schwimmen seinen ersten Asthmaanfall hat. Die Familie wechselt auf Anraten des Arztes den Wohnort, seine Eltern sind von finanziellen Problemen geplagt. Ernesto geht dann an das Gymnasium in Cordoba, wo er auch sportliche Aktivitäten wie Rugby - trotz Abraten der Ärzte - betreibt. Den Haß auf das bestehende Gesellschaftssystem lernt er vor allem bei seiner Mutter kennen. Bereits in seiner Jugend hat er Kontakte zu Exilanten, die im Spanischen Bürgerkrieg Erfahrungen gesammelt hatten und zeigt sich schon in dieser Lebensphase eher kämpferisch. Er will nicht demonstrieren, er will eine Waffe. Auf diese Lebensphase kam er Jahre später noch einmal zu sprechen:
"Fünfzehn Jahre ist ein Alter, in dem der Mensch schon weiß, wofür er sein Leben geben wird. Wenn er ein Ideal besitzt, für das er sich opfert."
In Buenos Aires studiert Guevara Medizin und tritt während seiner letzten Hochschuljahre der FUBA (Federación Universitaria de Buenos Aires), einem kommunistisch/sozialistischen Studentenkreis, bei. Er setzt sich gegen die kapitalistische Weltordnung ein und seine zukünftigen Kritikpunkte an der lateinamerikanischen Situation zeichnen sich in ihren Grundzügen bereits in dieser Phase ab.
Seine erste Liebe gilt einer Tochter aus begütertem Hause, Ernesto hätte die Chance, durch Maria "Chichina" del Carmen Ferreyra in die oberen Gesellschaftsschichten Argentiniens aufgenommen zu werden. Doch seine Reiselust und sein unbeständiger Lebenswandel stellen sich gegen eine Verbindung mit Maria. 1951 begibt er sich mit seinem Freund Alberto Granados mit einem Motorrad auf die erste Reise durch Südamerika. Als er von dieser Reise nach Monaten zurückkehrt, weiß er, was er sicherlich nicht will: "nämlich das bürgerliche Dasein einer Arztes in Buenos Aires führen."
Auf einer weiteren Reise 1953 kommt er zum ersten Mal nach Bolivien, dessen Revolution von 1952 er als ein Fehlunternehmen betrachtet. Auf dieser Reise trifft er auch kubanische Revolutionäre und lernt in Guatemala seine erste Frau Hilda Gadea kennen. Sie wird seine "mütterliche" Betreuerin und Lehrerin, die ihn mit den Leuten der kommunistisch-revolutionären Szene bekanntmacht. In Guatemala beobachtet er den Eingriff Amerikas in die Revolution und das Scheitern dieser. Er sammelt seine ersten Erfahrungen. 1955 lernt er Fidel Castro in Mexiko kennen, in diesem Land findet auch die militärische Guerilla-Ausbildung durch Oberst Bayo statt. 1956 startet dann das Kuba-Abenteuer; hier macht Guevara die für ihn später leitende Erfahrung, daß die Guerilla mit voller Unterstützung der bäuerlichen Bevölkerung kämpft, denn das Volk hat ein gemeinsames Ziel: den Präsidenten Batista zu stürzen.
Zu Guevaras Verhalten in Kuba schreibt May folgendes:
"Was den Ruf Ches als gefürchtester Guerillakommandant begründete, war sein kampfentscheidendes Eingreifen in der Provinz Las Villas mit dem Endsieg von Santa Clara. Er hatte die Instruktionen Castros in die Tat umgesetzt, mit ihnen Erfolg gehabt und sich auch als Administrator in jener Zone vorzüglich bewehrt."
Die Frage, warum die Revolution in Kuba gelang und in Bolivien später mißlang, stellte sich Guevara im Dschungel Boliviens vermutlich auch. Tatsache ist, daß die Voraussetzungen und Bedingungen in Kuba völlig andere waren als in Bolivien. Das feindliche Heer löste sich auf und schloß sich zum Teil der Guerillabewegung an, Soldaten und Offiziere setzten sich ab. Ein französischer Journalist beschreibt die Situation: "Fidel hat den Gegner nicht vernichtet, dieser war bis ins Knochenmark verfault, zusammengebrochen." Beim Einmarsch in Havanna 1959 zeigt sich Guevara als der gnadenlose Rächer an allen Feinden der Revolution.
Seine zweite Frau Aleida March de la Forre, die im Guerillakrieg immer an seiner Seite gekämpft hatte, heiratet er in Kuba. Seine Familie bekommt ihn jedoch selten zu sehen: "Er blieb mit der Revolution verheiratet, und auch Frau und Kinder wurden dadurch ihre Opfer." Ernesto Guevara ist zuständig für die politischen Beziehungen des Landes mit der Welt, vom Präsidenten der kubanischen Nationalbank über den Anführer wichtiger Wirtschaftsdelegationen im Ausland führt seine Laufbahn zum Industrieminister des Landes. Er war Kubas "Hauptideologe". Er verfaßt politische und ökonomische Schriften für das neue System, sein Ideal wäre es, eine "konsequent kommunistische Gesellschaft" aufzubauen. Ohne Rücksicht auf sich und andere fordert er die permanente Revolution als Berufung, denn sie war sein einziger Lebensinhalt.
Die Haltung der anderen südamerikanischen Staaten beschreibt "Ché" folgendermaßen:
"Solange man lebt, muß man vorwärtsgehen. Alle pro-sowjetischen kommunistischen Parteien Lateinamerikas jedoch treten auf der Stelle; sie haben die Revolution zum Tode verurteilt, weil sie sich entschlossen haben, am Leben zu bleiben - und weil sie glauben, es genüge, nur mit dem Gehirn zu arbeiten, damit möglichst wenig Sachschaden entstehe."
Als Ernesto Guevara von einer seiner Auslandsreisen zurückkommt, bei der er sich sehr kritisch gegenüber der Poltitk der Sowjetunion geäußert hatte, empfängt ihn Fidel Castro am Flughafen von Havanna. Nach einer Besprechung unter vier Augen verläßt "Ché" die Regierung und sein Untertauchen und das damit verbundene Rätselraten beginnt.
Eine im "Spiegel" 1968 veröffentlichte Kritik an Fidel Castro und seiner Politik lautet:
"Man hätte den Sieg, den wir in Kuba errungen haben, richtig auswerten müssen, aber Fidel und die Idioten, die er um sich hat, bringen es nicht einmal fertig, ihn in Kuba selbst auszuwerten. Von Kuba aus hätte man ganz Südamerika befreien können. Und was ist geschehen? Statt reihenweise Guerilleros auszubilden, hat man Funktionäre fabriziert, und ich hätte das unterstützen sollen?"
Am 3.10.1965 verliest Castro einen Abschiedsbrief Guevaras an die Nation, von dem bis heute nicht geklärt ist, wer diesen Brief geschrieben hat. In einem Interview mit der deutschen Wochenzeitung "Der Spiegel", das erst 1968 veröffentlicht wurde, äußert sich Guevara folgendermaßen:
"(...) jenen Abschiedsbrief überlassen, den er öffentlich verlesen hat, um sich dadurch ein wenig reinzuwaschen. Diesen Brief hatten wir gemeinsam verfaßt." Dieser Brief ist nur einer von den vielen Ungereimtheiten, die die Biografie des "Ché" begleiten.
Nach einem kurzen Abenteuer in Afrika, von dem er gesundheitlich sehr mitgenommen nach Kuba zurückkehrt, wendet er sich wieder seinem Heimatkontinent zu. Ab 1964 hat er die deutsche Agentin Tania in Bolivien stationiert, um das Land für die Revolution vorzubereiten: Über ihre Person gibt es mindestens soviele Spekulationen wie über "Ché":
"Sie zog Che in ihren Bann, ohne daß er es merkte, daß sie ein doppeltes Spiel trieb. Sie blieb eine treue Agentin Moskaus und unterrichtete die Sowjets genau über alle Schritte und Maßnahmen Ches."
Der Idealismus und die Traumwelt des "Ché" Guevara, die ihn schließlich nach Bolivien führen, zeigt sich auch in folgender Aussage in einem Interview:
"Ich träume von einer Welt, wo jeder genau für den gleichen Lohn entsprechend seinen Fähigkeiten und zum besten seiner Fähigkeiten beschäftigt wird. Jeder wird genau auf derselben Stufe leben wie sein Nachbar. Mit der Leistung aller wird sich das soziale Niveau aller in gleicher Weise heben. Das wird der wahre Wohlstand des wahren Kommunisten sein."
Im November 1966 reist er in Bolivien als Geschäftsmann mit gefälschtem Paß ein. Am 7.11.1966 beginnen seine bolivianischen Tagebücher, es ist der Tag, an dem er in das Trainingslager der Guerilla kommt. In seinen Tagebüchern, die im nächsten Kapitel ausführlicher seiner Guerillatheorie gegenübergestellt werden sollen, wechseln Erfolgsoptimismus und düstere Lageberichte einander ab. Hier findet jedenfalls die realistische Schilderung des Dschungelkampfes statt.
Im Sommer 1967, als die Aussichten für einen Erfolg der Aktion bereits unmöglich geworden waren und "Ché" immer wieder die Isolation beklagt, war ihm seine Lage schon bewußt: "von Regierungstruppen eingekesselt, auf ein kleines Häuflein Kranker und Zermürbter zusammengeschmolzen, ohne Verbindung nach außen, bar jeder Unterstützung."
Die Angaben zum 7.10.1967, dem Tag seiner Gefangennahme, sind relativ widerspruchsvoll. Die Armee war über die Position der Guerilla bestens informiert, die Revolutionäre waren in einer Schlucht eingekesselt. "Ché" wird gemeinsam mit seinem Genossen Willy gefangengenommen und nach La Higuera in das Schulgebäude gebracht. Am 9.10.1967 wird er getötet. Aus dem Ort ist die Lehrerin Julia Cortéz diejenige, die sich in seinen letzten Lebensstunden um ihn kümmert. Sie ist die letzte, der er seine Träume und Pläne von einem befreiten Land erzählt.
"In den Angaben über die Todesstunde des Guerilla-Führers vermischt sich Legendäres mit Sensationellem und tatsächlich Geschehenem."
Über die Wirkung seines Todes sind die Aussagen ebenfalls unterschiedlich. Sicher ist nur, daß man seine Person in den Jugendbewegungen der '68er Jahre als Mythos zu verherrlichen begann, dies jedoch ist Inhalt des letzten Kapitels dieser Arbeit.
Als letztes Zitat zum Mensch "Ché" soll hier noch Jean Paul Sartre angeführt werden:
"Ich halte dafür, daß dieser Mann nicht nur ein Intellektueller, sondern der vollkommenste Mann unserer Zeit war."

Realität in Bolivien: ein Vergleich der theoretischen Schrift "Der Guerillakampf" und seiner Tagebücher

Bolivien - Notizen zur "aktuellen" Lage
1964 war, durch einen Putsch initiiert, General Barrientos Präsident des Landes geworden. Dieser öffnete Bolivien noch stärker als die Regierungen zuvor für ausländisches Kapital, insbesondere für amerikanische Firmen. Die Opposition wurde unterdrückt, Streiks und Proteste in den Minen brutal niedergeschlagen. Obwohl Barrientos viel Unwillen hervorrief, konnte er sich durch geschickte Strategie die breite Masse mit dem "Militär-Bauern-Pakt" günstig gesonnen machen. Der General, der selbst aus ärmlichen Verhältnissen am Land stammte und die Sprache der Landbevölkerung - Quetschua - sprach, erklärte "die Streitkräfte zum natürlichen Bündnispartner der Bauern."
"Nur das Militär könne garantieren, daß Errungenschaften wie die Agrarreform und der Schulunterricht auf dem Lande beibehalten und ausgebaut würden. Als oberster Bauernführer pflegte er häufig mit dem Hubschrauber von Dorf zu Dorf zu fliegen, mit den Campesinos zu trinken und zu tanzen und freigebig Fußbälle und Fahrräder zu spendieren."
Weitere Maßnahmen waren: einige Bauernführer ins Parlament zu holen und ausländisches Kapital in ländliche Projekte zu investieren.
In seine Regierungszeit fällt die Guerilla von "Ché" Guevara in Bolivien. Die bauernfreundliche Politik des Barrientos sollte den Revolutionären "das Genick brechen", denn sie unterschätzten die Popularität des Präsidenten auf dem Land. Im Kampf gegen die Guerilla wurde das bolivianische Heer von den Amerikanern unterstützt, die wenigen Guerilleros, die im Oktober 1967 noch übrig waren, wurden eingekesselt und besiegt.

 

14.6.1928 (Rosario, Argentinien) - 8.10.1967 (Higuera)


Jugend

Ernesto Guevara wurde am 14.6.1928 in Rosario geboren. Seine Mutter Celia war eine Urenkelin des letzten spanischen Vizekönigs von Südperu. Sie hatte einen scharfen, aufrührischen Verstand und liebte es, die spiessige Gesellschaft zu provozieren.

Ches Vater Ernesto hatte ein Architekturstudium abgebrochen , weil es ihn langweilte. Celia zog mit Ernesto auf ihre Ländereien in der Provinz Misiones. Er versuchte sich hier erfolglos als Matefarmer. Er war eben kein Geschäftsmann oder Pionier wie seine Vorfahren. Er zog mit seiner Frau nach Rosario, um dort eine Mate-Mühle zu betreiben. Hier kam Che zur Welt. Der unstete Vater aber verlies bald darauf wieder die Stadt.

Bereits in seiner Kindheit litt Guevara unter Asthma-Anfällen. Seine Mutter quälten deshalb lebenslang Vorwürfe. Sie verliessen schliesslich das feuchte Klima der Provinz und zogen in das gemässigtere Klima von Alta Gracia. Hier kamen auch vier weitere Geschwister von Che zur Welt.

Trotz seiner Krankheit war Guevara im Gymnasium ein begeisterter Sportler. Der Sport, darunter auch Rugby, sorgten dafür, dass er seinen Anfällen seine Fitness entgegensetzen konnte. Die sollte ihm später auf seinen Reisen nützlich sein. Über seine Jugendzeit gibt es widersprüchliche Schilderungen. So wurde er vom Vater auch als „furchtsam“ beschrieben, er galt aber auch als Raufbold. Sein Vater erzählte aber auch: „Mit sechs Jahren war er schon der Anführer aller Kinder in der Nachbarschaft....er gab den Ton an...“ Hugo Gambini, ein argentinischer Historiker beschrieb Che als Jugendlichen: „ Er war eher verdrossen, sehr still, introvertiert....

Guevara verschlang die Bücher der häuslichen Bibliothek. Nach den Abenteuerromanen folgten auch die anspruchsvolleren Werke. Federico Garcia Lorca und Charles Baudelaire gehörten zu seinen Lieblingsautoren. Seine Mutter unterrichtete ihn in der französischen Sprache. Auch die Werke von Marx und Engels befanden sich in der Bibliothek, auch sie wurden vom jungen Ernesto gelesen.

Sein Verhältnis zu seiner Mutter war innig. Celia zog ihren Che den anderen Geschwistern vor, was die Familienverhältnisse belastete. Sie prägte seine späteren Ansichten zum Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Ein Lehrer am Gymnasium in Cordoba schrieb:“Er hatte marxistische Ideen und war ein Linksagitator unter seinen Klassenkameraden:“

Während des Spanischen Bürgerkrieges (1937) kamen zahlreiche Flüchtlinge nach Argentinien. Die Guevaras freundeten sich mit einer dieser Familien an. So lernte Che die Geschehnisse in Spanien aus der Nähe kennen. Die folgenden Jahre waren in Argentinien eine Zeit der Wirrnisse, des Zusammenbruchs und des Aufstiegs von Juan Domingo Peron.

Guevara erlebte in dieser Zeit, wie sich Militärs und Politiker die Demokratie missbrauchten und sich dabei kräftig bereicherten. Sein späteres Misstrauen gegen das Militär und die repräsentative Demokratie wurden hier begründet.Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber den Zuständen im Land hatte Che Guevara nicht aktiv an Aktionen gegen den Staat teilgenommen.

1946 bestand er die Reifeprüfung. Er entschied sich für ein Medizinstudium an der Universität von Buenos Aires. Über seine Gründe für das Studium wird spekuliert. Sein Asthma, aber auch der Krebstod seiner Großmutter und die Krebserkrankung seiner Mutter sollten ihn bei der Studienwahl beeinflusst haben.

Die Routinearbeiten in einem Labor waren aber für die Unbeständigkeit Guevaras von geringem Reiz. Er hatte zu viel andere Interessen, die ihn vom Studium ablenkten. Er bestand das Examen 1953 ohne herausragende Zensuren.

Er arbeitete nach seinem Studium in mehreren Berufen, als Reporter und Nachtwächter. Guevara unternahm in dieser Zeit auch Reisen nach Nordargentinien und Bolivien. Die Armut der Bewohner bestätigten Guevaras kritische Haltungen gegenüber dem Peron-System. Auf einer Reise quer durch die Anden lernte er das Elend der Menschen kennen.Die Erlebnisse festigten seine Vorstellung vom gewaltsamen Sturz dieser Zustände.

Auf seiner zweiten Reise über die Anden mit seinem Freund Alberto Granados fing Che an Tagebuch zu führen, eine Gewohnheit die er sein Leben lang beibehalten sollte. Mit seinem Freund kampierte er oft unter freiem Himmel, hier lernt er die Tricks, um im Freien überleben zu können, eine Fähigkeit, die er später als Guerillero anwendete.

Anfänge

1953 verliess er mit einem Freund Carlos Ferrer Argentinien. Seine Wege führten ihn über Bolivien, Peru nach Guatemala. In La Paz lernte er Ricardo Rojo kenne, der später sein Biograph wurde. Rojo überzeugte Guevara nach Guatemala zu ziehen, wo eine Revolution im Gange war. In San Jösé, der Hauptstadt Costa Ricas, traf er zum ersten Mal mit kubanischen Revolutionären zusammen, die ihm auch von Fidel Castro berichteten.

Zu dieser Zeit wurde Jacobo Arbenz Guzman in Guatemala zum Präsidenten gewählt. Er enteignete die Ländereien des amerikanischen Konzerns „United Fruit Company“. Guevara wollte zunächst als Arzt der Zivilbevölkerung helfen. Er rief verschiedene Organisationen zur gewaltsamen Verteidigung der Revolution auf, aber er erreichte nichts. Als die regierungstreuen Truppen sich abwandten wurde Arbanz von einer einrückenden Söldnerarmee gestürzt.

Guevara lernte in dieser Zeit seine spätere Frau Hilda Gadea Acosta kennen, die Guevara endgültig für den Kommunismus interessierte. Hilda schrieb später : „Guatemala überzeugte ihn ein für allemal von der Notwendigkeit, mit den Waffen in der Hand gegen den Imperialismus zu kämpfen und zur Offensive überzugehen.“ In Guatemala wurde er zuerst mit Ché angesprochen. Einen Beinamen, den er beibehielt.

Guevara und Hilda verliessen nach dem Umsturz Guatemala in Richtung Mexiko. Am 21.9.1954 kamen sie in Mexico-City an. Hier sollen sie geheiratet haben. Am 15. Februar 1956 kam ihre Tochter Hilda, später genannt Hildita, zur Welt.

Kuba

Guevara arbeitete für kurze Zeit als Arzt. Er bekam Kontakt mit einer Gruppe von Exilkubanern, darunter Fidel Castro. Er begeisterte sich für Castros Pläne, in Kuba die Macht zu erringen. Auf der Farm Santa Rosa unter Leitung von Alberto Bayo, einem ehemaligen Republikanischen Spanischen Offizier, wurden Castros Kämpfer im Guerilla-Krieg ausgebildet.

Die Landung der Guerillas in Kuba war verlustreich. Am 3. 12. 1956 wurden sie von Batista-Truppen angegriffen. Nur 15 überlebten. Guevara wurde leicht verletzt. Die Partisanen flohen zunächst in die Sierra Maestra. Von hier aus erfolgten die ersten Überfälle. Guevara litt in dieser Zeit nicht nur an seinen Asthma-Anfällen, sondern auch daran, dass ihn die Kubaner zunächst nur als Ausländer ansahen. Castro ernannte ihn wegen seiner Verdienste im Juli 1957 zum Commandante, dem höchsten Rang in der Truppe.

In wenigen Kämpfen besiegten die Guerilleros die Regierungarmee. Am 31.12.1958 nahm Che mit seinen Guerillas die wichtige strategische Stadt Santa Clara ein, worauf der kubanische Regierungschef Batista aus Kuba in die Dominikanische Republik floh.

Mit dem Einzug Castros in Havanna am 4.1.1959 begann eine Hinrichtungswelle. Che, ernannt zum Kommandanten der Havanna-Festung „La Cabana“, lies dort Tausende von wirklichen und vermeintlichen Regimekritikern erschiessen. Angehörige der ehemaligen Armee gehörten zu den „bevorzugsten“ Opfern Guevaras, der durch seine Erfahrungen in Guatemala von Misstrauen gegen eine Armee geprägt war.

Er war nun am Ziel, er war nicht mehr der Arzt, der Abenteurer oder Rebell, er war jetzt der zweite Mann im Staat, der die nun die Möglichkeit hatte, seine politischen Vorstellungen über eine neue, kommunistische Gesellschaft durchzusetzen.

Che hatte seine Frau Hilda in Mexiko zurückgelassen. Während der Kämpfe auf Kuba lernte er Aleida March de la Forre kennen. Sie heirateten am 3.7.1959.

Er besuchte im September mehrere asiatische und afrikanische Länder. Ende 1959 wurde er Präsident der Nationalbank von Kuba. Che hatte damit bedeutenden Einfluss auf die kubanische Wirtschaft. Mehrere Handelsabkommen mit der Sowjetunion, China u.a. wurden unterzeichnet. Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit der Sowjetunion hatten aussenpolitische Konsequenzen. Kuba unterstützte die sowjetische Politik. Guevara unterstützte diese Haltung in dieser Zeit, obwohl er sich früher für eine Unabhängigkeit der Länder der Dritten Welt ausgesprochen hatte. Erst am Ende seines Lebens sprach er sich für eine eigenständige Politik aus.

Die gesamte Industrie wurde 1960 verstaatlicht. Die amerikanischen Firmen und Plantagen wurden von August bis Oktober des Jahres enteignet. Che erklärte den USA den Wirtschaftskrieg. Die Wirtschaft des Landes brach zusammen. Guevara fand es in dieser Zeit wichtiger, Arbeiterclubs und Kindergärten zu bauen. Die Industrie vernachlässigte er zunächst.

Am 23.2.1961 wurde er Industrie-Minister. Seine Wirtschaftvorstellungen fasste er in einem ersten Vierjahresplan zusammen: Erhöhung der Zuckerproduktion von fünf auf neun Millionen Tonnen, verstärkte Industrialisierung (Stahl, Energie, Textilien), Förderung von Nickel und Kobalt, Selbstversorgung mit Lebensmitteln...Diese Pläne erwiesen sich als Illusion.

Innenpolitisch veranlasste er die Bildung einer marxistisch-leninstischen Gesellschaft. Das Militär wurde zur Revolutionsarmee, die Industrien wurden nationalisiert, politische Gegner ausgeschaltet. Er war der Ideologe der gegründeten PCC( Kubanische Kommunistische Partei).

Der abgewehrte Angriff exilkubanischer Truppen in der Schweinebucht verhalf Che zu internationalem Ansehen.

Guevara kritisierte auf internationalen Konferenzen die amerkanischen Sanktionen gegen Kuba. Er versuchte die Lateinamerikaner gegen den politischen Einfluß der USA zu mobilisieren. Seine Haltung gegen die Sowjetunion war kritisch, weil er Kubas Unabhängigkeit wollte: „Kuba soll eine freie Nation unter freien Nationen bleiben, ohne einem Militärblock anzugehören, ohne den Rat einer Großmacht der Erde ...entgegennehmen zu müssen.“

Guevaras Haltung gegenüber der Sowjetunion, seine politische Sympathie für China, sein Scheitern in der Industrialisierung führten im März 1965 zu seiner Entmachtung. Am 26. Februar 1965 hielt er während eines Seminars in Algier eine Rede, in der er von der Ausweitung der Revolution sprach. Er forderte dafür wirtschaftliche und politische Unterstützung durch die sozialistischen Länder, gemint war die Sowjetunion! Das war sein politisches Ende. Die Kritik in Kuba durch die „Alte Garde“ wuchs. Carlos Rafael Rodriguez schrieb: „ Die Guevara-These von moralischen Anreizen war ein grundlegender Irrtum, begangen entweder aus Unkenntnis oder mit der Absicht, in dieser Kernfrage Verwirrung zu stiften.“

Guevara verschwand aus der Öffentlichkeit. Die Weltpresse rätselte um seinen Verbleib. Er sei tot oder auf Reisen. Die Spekulationen blühten.

Zu Guevaras Rücktritt sagte Castro zur Presse nur: „Das einzige, was ich ihnen sagen kann, ist, dass Kommandant Guevara immer dort sein wird, wo er der Revolution am meisten dient.“

Castro verlas am 3.10.1965 einen angeblichen Brief Guevaras, in dem dieser seinen Rücktritt erklärte und Castro als großen Revolutionär pries. Che kündigte an, dass er in anderen Ländern der Revolution dienen werde.

Abstieg

Che Guevara bildete mit Unterstützung Castros eine Guerilla-Truppe, die im Kongo eingesetzt werden sollte. Die Aktion wurde zu einem Fehlschlag, und er wurde zurückgerufen. Im folgenden Jahr bereiste er heimlich Brasilien, Uruguay und Argentinien, um einen Einsatz in Bolivien vorzubereiten.

Che wollte Bolivien zu einem zweiten Vietnam für die USA machen. Die USA weigerten sich aber militärisch einzugreifen. Mit 15 ehemaligen Kämpfern aus der Sierra Maestra bezog er sein Quartier in Bolivien.

Die Umstände waren gegen ihn. Die Natur war lebensfeindlich, die Bauern unterstützen ihn nicht. Bespitzelt wurde er von der deutschen Mitkämpferin Tania (d.i. Heidi Bunke-Bider) die im sowjetischen Auftrag handelte. Guevara wurde iimmer mehr isoliert. Seine Pläne, die Revolution nach Argentinien zu bringen wurden hintergangen.

Seine letzte Botschaft an die Völker der Welt ruft die Revolutionäre der Welt auf, drei, vier, viele Vietnams zu schaffen. In seinen Tagebüchern schreibt er: „Die Isolierung ist weiterhin total...Krankheiten haben die Gesundheit einiger Genossen erschüttert... Bis jetzt konnten wir keinen einzigen Zugang verzeichnen...Die Verbindung mit Kuba ist abgeschnitten und das Aktionsfeld Argentinien verloren.“

Guevaras Guerilla-Truppe wurde am 7.10.1967 von einer Armeepatrouille entdeckt und nach kurzem Kampf gefangen genommen. Am nächsten Tag wurde er nach einem Verhör erschossen. Die wahren Umstände seines Todes blieben unklar. Von wem wurde er erschossen, hatte die bolivianische Armee den Befehl gegeben? Auch der Verbleib des Leichnams blieb lange ungeklärt.

Castro, der Che im Stich gelassen hatte, würdigte ihn als „Meister und Künstler des revolutionären Krieges“ und ordnete Staatstrauer an.

1997 wurden Guevaras sterbliche Überreste exhumiert und nach Kuba überführt und in einem Mausoleum in Santa Clara beigesetzt.